… Armut ist der beste Denkmalpfleger …
Erbaut 1909/10, greift die Architektur ihrer Zeit voraus. Die Villa wurde von Max Stark im Landhausstil der Reformbewegung entworfen. Der Bau mit ausgebautem Mansarddach wird durch verschiedene in Fachwerk ausgebildete Dachausbauten reich gegliedert. Abstrakte, zum Teil floral anmutende Ornamente treten in diversen Variationen auf. So stellt sich das Haus auch heute noch in seiner bauzeitlichen Substanz, Struktur und Gestalt als weitgehend erhaltenes Zeugnis der Reformarchitektur um 1910 dar.
Zu Kriegsende wird das Haus russische Schule, nach dem Krieg wird das Gebäude gesperrt und in die benachbarten Häuser zogen russische Offiziere ein.
In den nachfolgenden Jahrzehnten wurde das Haus als Wohnraum für 3 Parteien aufgeteilt und bis 1999 bewohnt. Nach Erwerb von den damaligen Erben wurde das heruntergekommene Haus behutsam saniert. Alles war zugebaut, mit Plastik überklebt, mit Holz und Pressspan verkleidet. Die Decken waren abgehängt und die Mehrzahl der originalen bauzeitlichen Details konnte Schicht für Schicht wieder freigelegt werden.
Hierbei erwies sich: Armut ist der beste Denkmalpfleger!